Ketogene Ernährung-Trend oder uralter Stoffwechseltrick?
Ketogene Ernährung – Trend oder uralter Stoffwechseltrick?
Viele denken bei „Keto“ sofort an eine neue Diät. Dabei ist Ketose gar nichts Neues – sondern ein uraltes, in uns angelegtes Stoffwechselprogramm. Säuglinge und kleine Kinder können es noch mühelos, Erwachsene haben es durch unseren modernen Lebensstil weitgehend „verlernt“.
Früher war es normal, dass der Körper zwischen Zeiten von Nahrung und Zeiten des Fastens wechseln musste. Dafür hat er die Ketose entwickelt: Wenn keine Kohlenhydrate verfügbar waren, wurde Fett zur Hauptenergiequelle. Heute dagegen stehen uns jederzeit Kohlenhydrate in Hülle und Fülle zur Verfügung – Brot, Nudeln, Süßigkeiten, Snacks. Hungersnöte kennen wir kaum noch. Ergebnis: Unser Stoffwechsel ist fast ausschließlich auf Glukose fixiert. Das macht uns abhängig von ständigem Nachschub und treibt den bekannten Kreislauf aus Heißhunger, Energielöchern und häufigem Essen an.
Ketose wieder zu aktivieren heißt also nicht, dem Körper etwas Künstliches aufzuzwingen – sondern im Gegenteil: ihn wieder an eine Fähigkeit zu erinnern, die tief in uns angelegt ist.
Wie funktioniert Ketose?
Sinkt die Zufuhr an Kohlenhydraten deutlich, leert sich der Glykogenspeicher in Leber und Muskeln. Die Leber beginnt, aus Fett sogenannte Ketonkörper zu bilden. Diese dienen dann als alternativer Treibstoff – auch fürs Gehirn . Dass das Überleben sichern kann, zeigen Fastenstudien schon seit Jahrzehnten (Cahill, 2006).
Makronährstoffe im Vergleich
Die Unterschiede zur üblichen westlichen Ernährung sind erheblich:
Normale Ernährung: ca. 50–60 % Kohlenhydrate, 30–35 % Fett, 10–15 % Eiweiß.
Ketogene Ernährung: ca. 70–75 % Fett, 20 % Eiweiß, 5–10 % Kohlenhydrate .
Diese Umstellung bedeutet nicht „mehr von allem“, sondern ein bewusstes Verhältnis. Vor allem beim Eiweiß ist Zurückhaltung gefragt: Zu viel kann die Ketose stören (Feinman et al., 2015).
Vorteile – mit gesundem Maß an Skepsis
Viele berichten von stabilerer Energie, weniger Heißhunger und besserer Fettverbrennung. Medizinisch gut erforscht ist die Wirkung bei Epilepsie, und es gibt erste Hinweise auf positive Effekte bei Alzheimer, Parkinson oder Migräne .
Aber: Für viele chronische Erkrankungen fehlen Langzeitstudien. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung nicht unreflektiert umzusetzen, sondern bewusst und individuell (Paoli et al., 2013).
Pflanzlich-basiert statt Fleischorgie
Ein häufiges Missverständnis: Keto bedeutet nicht, dass man kiloweise Fleisch essen muss. Im Gegenteil – die Basis sollte aus Gemüse, gesunden Fetten und moderaten Eiweißmengen bestehen. Pflanzliche Eiweißquellen wie Nüsse, Samen oder Tofu sind eine wichtige Ergänzung. Fleisch und Fisch können ihren Platz haben, sollten aber bewusst und in guter Qualität gewählt werden. Denn auch beim Eiweiß gilt: zu viel stört die Ketose (Feinman et al., 2015).Wer möchte, kann Keto auch rein vegetarisch umsetzen. Fleisch und Fisch sind also nicht zwingend erforderlich – entscheidend ist die richtige Planung.
Herausforderungen & Nebenwirkungen
Die berühmte „Keto-Grippe“ – Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche – entsteht meist durch Mineralstoffverluste, weil der Körper mehr Wasser ausscheidet. Hier helfen Salz, Magnesium und Kalium .
Entscheidend ist, dass Keto bewusst und hochwertig umgesetzt wird. Wer nur auf Käse und Bacon setzt, schadet langfristig seiner Gesundheit (Masood et al., 2022).
Alltagstauglichkeit – mit Struktur klappt’s
Mit guter Planung lässt sich Keto leicht integrieren: Mealprep, gesunde Snacks für unterwegs und clevere Restaurantwahl sind kleine Schritte, die im Alltag viel erleichtern.
Fazit – zurück zu einem natürlichen Stoffwechsel
Die ketogene Ernährung ist kein Mode-Trend, sondern ein uraltes, in uns angelegtes Programm. Richtig umgesetzt – pflanzlich-basiert, ausgewogen und individuell angepasst – kann sie ein kraftvolles Werkzeug sein, um den Stoffwechsel zu entlasten und wieder flexibler zu machen.
Und genau das kannst du trainieren: Ein- bis zweimal im Jahr eine Fünf-Phasen-Kur zu durchlaufen, wirkt wie ein Trainingslager für deinen Stoffwechsel. Du gewöhnst den Körper wieder daran, flexibel zwischen Zucker- und Fettstoffwechsel zu wechseln. Das macht es später leichter, auch mal einen Ketose-Tag einzuschieben oder den Heißhunger im Alltag besser zu kontrollieren.
Meine Begleitung dabei sorgt dafür, dass du diesen Prozess sanft, sicher und alltagstauglich gestalten kannst – fast wie eine Art „Fasten light“, das für viele leichter umzusetzen ist als klassische Fastenkuren.
✅ Mein Angebot für dich
Wenn du neugierig bist, wie die ketogene Ernährung für dich funktionieren könnte – ob vegetarisch oder klassisch – begleite ich dich gerne. Mit meiner Fünf-Phasen-Kur führe ich dich Schritt für Schritt in diesen natürlichen Stoffwechselzustand, achtsam und alltagstauglich. So kannst du herausfinden, ob Keto für dich das richtige Werkzeug ist – ohne Überforderung und mit kompetenter Begleitung.
Quellen:
Cahill GF Jr. (2006): Fuel metabolism in starvation. Annu Rev Nutr.
Kossoff EH et al. (2009): Ketogenic diets: treatments for epilepsy and other disorders.
Paoli A. et al. (2013): Beyond weight loss: a review of the therapeutic uses of very-low-carbohydrate (ketogenic) diets.
Feinman RD et al. (2015): Dietary carbohydrate restriction as the first approach in diabetes management.
Masood W. et al. (2022): Ketogenic Diet. StatPearls Publishing.