Aminosäuren die stillen Helfer deiner Hormone

In meiner Praxis begegnet mir immer wieder ein unterschätzter Mangel und zwar nicht nur bei Sportlerinnen oder Menschen mit speziellen Diäten, sondern gerade bei Frauen ab 40:

Ein Mangel an hochwertigen Aminosäuren.

Viele meiner Klientinnen berichten von Erschöpfung, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Gewichtszunahme und essen dabei eigentlich „gesund“. Was oft fehlt, sind nicht nur die Eiweiße selbst, sondern vor allem die richtigen Aminosäuren zur richtigen Zeit.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, warum Aminosäuren so viel mehr sind als Muskelnahrung und wie sie deine Hormone, deinen Schlaf und deine Stimmung ganz unmittelbar beeinflussen.

1. Was sind Aminosäuren und warum sind sie so wichtig?

  • Grundbausteine von Eiweißen

  • Es gibt 20 bekannte Aminosäuren, davon sin 9 essentiell (müssen mit der Nahrung aufgenommen werden)

  • Bausteine/Funktionen im Körper: Enzyme, Hormone, Neurotransmitter, Zellreparatur

Beispiel zum Verständnis: Ohne bestimmte Aminosäuren kann dein Körper keine Serotoninvorstufe bilden – und Serotonin beeinflusst Stimmung, Schlaf und Essverhalten.

2. Was passiert bei Eiweiß- bzw. Aminosäuremangel?

Kein vollständiger Muskelaufbau → Verlust von Kraft & Gewebe

  • Geringere Hormonproduktion (z. B. Östrogen, Progesteron)

  • Erschöpfung, Schlafstörungen, Heißhunger, schlechte Wundheilung

  • Erhöhte Infektanfälligkeit, Stimmungstiefs

Viele Frauen in den Wechseljahren haben trotz „guter Ernährung“ klassische Mangelanzeichen – oft, weil sie nicht genug verwertbares Eiweiß oder die falschen Eiweißquellen zu sich nehmen.

3. Ein kurzer Überblick: essentielle, semi-essentielle und nicht-essentielle Aminosäuren – was ist was?

Essentielle Aminosäuren

Diese müssen über die Nahrung aufgenommen werden, weil unser Körper sie nicht selbst synthetisieren kann. Dazu zählen die aufgeführten Aminosäuren.

→ Ein Mangel führt schnell zu spürbaren Symptomen.

  • Tryptophan ➡️ Vorstufe von Serotonin & Melatonin ✅ Schlaf & Stimmung

  • Tyrosin ➡️ Vorstufe von Dopamin, Noradrenalin ✅ Antrieb und Fokus

  • Lysin ➡️ Immunsystem, Kollagen ✅ hormonelles Gleichgewicht, stabile Bindegewebsstruktur

  • Methionin ➡️ Beruhigung, Schlaf, Bindegewebe, Glutathionbildung (Entgiftungsleistung)✅

  • Leucin, Isoleucin, Valin ➡️ Muskelaufbau, Energie, Regeneration ✅

  • Glutamin ➡️ Darmbarriere, Energie für Immunzellen ✅

  • Threonin ➡️ Immunsystem, Schleimhäute, Kollagenbildung, Leberentgiftung ✅

  • Phenylalanin ➡️ Vorstufe von Tyrosin-> daraus entstehen Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin ✅ mentale Klarheit, Wachheit, Stressresistenz

Semi-essentielle Aminosäuren

Diese kann der Körper unter normalen Bedingungen zwar selbst herstellen – aber nicht in ausreichender Menge, wenn z. B. Stress, Krankheit oder hormonelle Umstellungen vorliegen.

Beispiele: Arginin, Cystein, Tyrosin, Glutamin

→ Besonders relevant bei chronischem Stress, Infekten oder in den Wechseljahren.

Nicht-essentielle Aminosäuren

Diese kann der Körper selbst aus anderen Aminosäuren synthetisieren, wenn alles rund läuft. Dennoch sind sie wichtig für viele Prozesse, z. B. Glycin für Schlaf, Kollagen oder Entgiftung.

4. Warum gerade Frauen ab 40 mehr Eiweiß brauchen

  • Weniger Östrogen → Muskelabbau nimmt zu

  • Schlechtere Proteinsynthese mit dem Alter

  • Erhöhter Bedarf durch Stress, Hormonverschiebung, Schlafmangel

  • Vegetarische/vegane Ernährung oft zu einseitig

Was du tun kannst – praktische Empfehlungen

  • Eiweißzufuhr: mind. 1,2–1,5 g pro kg Körpergewicht

  • Mahlzeitenstruktur prüfen: enthält jede Mahlzeit eine Eiweißquelle?

  • Hochwertige pflanzliche Kombinationen: z. B. Quinoa + Linsen, Tofu + Hirse

  • Darmfreundlichkeit beachten: Hülsenfrüchte einweichen, langsam steigern

  • Bei Beschwerden gezielt mit Einzelaminosäuren arbeiten (nach Rücksprache)

Fazit / Abschluss:

Eiweiß ist mehr als ein Makronährstoff. Es ist Lebensstruktur, Hormonhelfer, Regenerationsquelle – und gerade für Frauen ab 40 ein Schlüssel zu mehr Energie, innerer Balance und körperlicher Stabilität.

Wenn du dich oft erschöpft fühlst, schlecht schläfst oder hormonell aus dem Gleichgewicht bist – schau dir deine Eiweißzufuhr einmal bewusst an.

Ich begleite dich gern dabei 💚

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